Auslöser eines Porphyrieschubes
Die akuten Porphyrien zeichnen sich durch einen schubförmigen Verlauf mit dem Auftreten sogenannter Porphyrieschübe aus. Auslöser für Porphyrieschübe sind bestimmte Medikamente, Infekte, Stresssituationen, übermäßiger Alkoholkonsum und Fastenkuren. Auch Hormonschwankungen wie beim Menstruationszyklus können einen akute Porphyrieschub anstoßen.
Der akute Porphyrieschub: Beschwerden
Typische Beschwerden bei einem akuten Porphyrieschub sind plötzlich auftretende krampfartige Bauchschmerzen, Herzrasen, Verwirrtheit, Missempfindungen und Lähmungen. Ursache dieser Beschwerden sind die Häm-Vorstufen, die sich an verschiedenen Stellen im Körper ablagern. Da die Hämvorstufen in den Urin ausgeschieden werden, findet sich bei den meisten Patienten im akuten Schub eine Rot- oder Dunkelverfärbung des Urins. Manche Patienten berichten daher über dunkle Flecken in der Unterwäsche.
Bauchkrämpfe und Herz-Kreislauf-Probleme
Über 90 % der Patienten leiden währen einem akuten Porphyrieschub an starken kolikartigen Bauchschmerzen sowie an Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung. Daneben können auch Schmerzen im Rückenbereich oder in den Oberschenkeln auftreten. Auch kann es zu Herzrasen und einem erhöhten Blutdruck kommen.
Verwirrtheit, Missempfindungen und Lähmungen
Weitere Symptome, die während einem akuten Porphyrieschub auftreten, sind Missempfindungen an der Haut wie z.B. Kribbeln oder Taubheitsgefühle sowie Muskelschwäche und Lähmungserscheinungen. Einige Patienten leiden unter Angstzuständen und Verwirrtheit.
Hautsymptome bei Porphyria variegata und hereditärer Koproporphyrie
Während bei der akuten intermittierenden Porphyrie die Haut niemals betroffen ist, können sich bei den anderen beiden seltener vorkommenden akuten Porphyrien (Porphyria variegata und hereditäre Koproporphyrie) Hautsymptome entwickeln. Hier sind insbesondere Hautareale betroffen, auf die viel Sonnenlicht fällt, wie z.B. Gesicht und Hände. Die betroffenen Stellen sind leicht verletzlich, häufig bilden sich Blasen und Wunden. Eine gute Hautpflege und ein ausreichender Sonnenschutz können die Hautsymptome lindern.
Über diesen Beitrag:
Autor: Prof. Dr. med. Petro E. Petrides
Erstellt: 08.06.2020